Was ist Grauer Star?

Grauer Star (Katarakt) betrifft früher oder später jeden Menschen, da es sich um eine natürliche, mit zunehmendem Alter fortschreitende Trübung der Augenlinse handelt. Die Augenlinse von Kindern und Jugendlichen ist im Allgemeinen transparent und klar, so dass sie starke Farbintensitäten und hohe Kontrastschärfen wahrnehmen können. Doch die Linse trübt sich im Laufe eines Lebens zunehmend ein und die Netzhaut nimmt weniger Licht auf. Dadurch wird das Sichtfeld wie beim Blick durch eine beschlagene Glasscheibe beeinträchtigt. In seltenen Fällen besteht eine Katarakt bereits bei der Geburt oder tritt im Kindesalter auf. Weiterhin kann eine Linsentrübung z.B. durch Verletzungen, Medikamenteneinnahme oder als Folge anderer Erkrankungen oder Operationen entstehen.

Patienten bemerken zunächst eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit, vor allem bei Dunkelheit, da das Licht in den eingetrübten Bereichen der Linse gestreut wird. Später ist das gesamte Sichtfeld wie durch einen Nebelschleier eingeschränkt sowie zunehmend farb- und kontrastlos, so dass Grautöne die Wahrnehmung dominieren.

Die Symptome des Grauen Stars auf einen Blick

  • Verschwommene Bilder
  • Farben ohne Leuchtkraft
  • Abnahme der Kontraststärke
  • Fehlsichtigkeit, ausgelöst durch veränderte Brechungseigenschaften der Linse
  • Erhöhte Blendungsempfindlichkeit
  • Doppelbilder und –konturen
  • Keine Ausreichende Sichtkorrektur durch die Brille
Eine medikamentöse Behandlung von Grauem Star ist nicht möglich. Zunächst können die Sehverschlechterungen oft mit einer Brille korrigiert werden, doch ab einem gewissen Grad der Linsentrübung hilft nur noch eine Operation des Grauen Stars.

Wie wird Grauer Star behandelt?

Die Beeinträchtigung des Sehvermögens durch den Grauen Star kann mit neuen Brillengläsern, Augentropfen oder Medikamenten nicht dauerhaft behoben werden. Nur eine Operation verspricht eine langfristige Beseitigung der Beschwerden. Bei diesem Eingriff, der sogenannten Katarakt-Operation, ersetzen wir die natürliche Linse des Auges durch eine neue, klare Kunstlinse (Intraokular-Linse, kurz IOL).

Dr. Drodofsky führt alle Operationen des Grauen Stars persönlich mit neuester medizinischer Technik durch. Mit ca. 3000 Kataraktoperationen pro Jahr gehört er zu den erfahrensten Augenchirurgen Deutschlands. Seit 2007 ist er Mitglied im IVOC Qualitätsverbund Augenheilkunde, seit 2011 ist das Augencentrum mit Dr. Drodofsky Referenzzentrum der Firma DORC für Operationen des Grauen Stars.

Damit die Operation möglichst angenehm für unsere Patienten  verläuft und sie optimal betreut werden, arbeiten wir eng mit der Anästhesiepraxis Dr. Grass/Bruns zusammen. So können auch Patienten mit Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen sicher operiert werden.

Die Katarakt-Operation ist ein mikrochirurgischer Eingriff, der im Normalfall ambulant bei uns im Augencentrum im Medipark erfolgt. Alternativ kann Dr. Drodofsky diese Operation auch ambulant oder stationär in der Helios-Klinik in Lengerich durchführen. In aller Regel findet die Kontrolle am nächsten Tag bei Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt statt. Schon nach wenigen Tagen stellen die Patienten eine deutliche Verbesserung ihres Sehvermögens fest und können ihrem normalen Alltag nachgehen. Die optimale Sehkraft tritt im Allgemeinen spätestens drei Monate nach der Behandlung ein.

Die Vorbereitung

Vor der Operation stellen der Augenarzt und der Hausarzt sorgfältig fest, ob eine Operation für Sie in Frage kommt. Die Operation erfolgt meistens unter lokaler Betäubung. Sie sollten nüchtern zur Behandlung erscheinen. Davon abgesehen nehmen Sie auch vor der Operation Ihre üblichen Medikamente ein. Unmittelbar vor dem Eingriff erhalten Sie ein Beruhigungs- und Betäubungsmittel, damit die Behandlung für Sie so angenehm wie möglich verläuft.

Was genau passiert bei der Operation des Grauen Stars?

Normalerweise kann der Eingriff ambulant erfolgen, sodass Sie sich im Anschluss zu Hause erholen können. Erst am folgenden Tag ist eine Kontrolluntersuchung bei Ihrem Augenarzt nötig. Die Operation selbst dauert nur etwa zehn bis zwanzig Minuten. Die Betäubung erfolgt durch erfahrene Anästhesisten.

Der Eingriff in vier Schritten.

  • Mit einem gerade einmal 2 bis 2,5 mm langem Schnitt wird die Hornhaut an einem bestimmten Punkt geöffnet.
  • Durch Ultraschallbestrahlung verflüssigt sich die trübe Linse und kann so entfernt werden.
  • Im Anschluss wird die Kunstlinse in das Auge eingesetzt. Der winzige Schnitt muss nicht vernäht werden, er verheilt im Normalfall von selbst.
  • Abschließend wird das Auge zur Förderung des Heilungsprozesses mit einem Schutzverband abgedeckt.

Nach der Operation

Wir legen Ihnen einen Schutzverband an, der bis zur Nachuntersuchung am Folgetag auf dem Auge bleiben sollte. Nach einer Ruhepause können Sie sich von Ihrer Begleitperson nach Hause bringen lassen. Abgesehen von einem leichten Reiben, wie bei einem kleinen Fremdkörper im Auge, verläuft die Zeit nach der Behandlung praktisch beschwerdefrei. Diese Beeinträchtigungen verschwinden schnell und werden normalerweise nicht als schlimm empfunden.

Zur Beschleunigung des Heilungsprozesses werden nach ambulanten Eingriffen Augentropfen verabreicht, und zwar meistens 4x täglich. Die Tropfen enthalten Kortison zur schnelleren Heilung des Gewebes und Antibiotika zur Vermeidung von Infektionen. Schon am Tag nach der Operation kann der Schutzverband von Ihrem Augenarzt abgenommen werden, da die Kleinschnittmethode kaum Reizungen des Auges verursacht. Generell sollte aufgrund der Infektionsgefahr nicht am Auge gerieben werden. Bei erhöhter Blendungsempfindlichkeit in der Zeit nach der Operation empfehlen wir das Tragen einer Sonnenbrille.

Bereits wenige Tage nach der Operation werden Sie eine Verbesserung des Sehvermögens feststellen können. In der Regel sind Sie dann in Ihrem Alltag schon nicht mehr beeinträchtigt. Die optimale Sehkraft wird im Allgemeinen spätestens nach drei Monaten erreicht.

Sollten Sie nach der Operation zunehmend Schmerzen, Sehverschlechterung oder eine Rötung des Auges feststellen, sollten sie unverzüglich Ihren Augenarzt, Dr. Drodofsky oder den augenärztlichen Notdienst aufsuchen.

Linsenmodelle

Je nach dem welcher Sehfehler vorliegt und wie die individuellen Ansprüchen des Patienten an das Sehen nach der Operation sind, wählen wir die passende Kunstlinse aus. Die verschiedenen Modell werden sowohl bei der Behandlung des Grauen Stars (Katarakt-Operation) als auch beim Clear Lens Exchance (CLE) zum Ausgleich von Fehlsichtigkeiten verwendet.
Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen der einfachen Monofokallinse als Standard-Variante und den verschiedenen Premiumlinsen für eine optimale Anpassung an Ihre persönlichen Fehlsichtigkeiten und Anforderungen.
Wir benutzen ausschließlich hochwertige Linsen namenhafter Hersteller. Die Standardlinse ist gut, aber sie bietet nicht die Zusatzfunktionen der Premiumlinsen. Die Premium-Modelle können individuell nach Ihren persönlichen Bedürfnissen ausgewählt werden. Sie ermöglichen maximalen Komfort, Unabhängigkeit und Sehqualität.

Welche Linse ist die richtige für mich? Bei dieser Frage ist die medizinische Einschätzung Ihres Arztes ebenso wichtig wie Ihre persönlichen Vorstellungen. Denn nicht alle Möglichkeiten der Linsentechnik sind in jedem Fall empfehlenswert. Welche Zusatzfunktionen für Ihre Situation angezeigt sind, ermitteln wir daher nach sorgfältigen Untersuchungen in einem individuellen Beratungsgespräch. Zusammen mit Ihrem Arzt entscheiden Sie sich dann für die für Sie passende Linse. Mehr Informationen über diese innovativen Behandlungsmöglichkeiten finden Sie unter „Linsen mit Zusatzfunktionen“.

Die Grundversorgung

Katarakt-Operationen mit Monofokallinsen werden seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt.

Hinweise zur Monofokallinse (sphärische Einstärkenlinse):

  • Die Linse ist mit nur einer Stärke ausgestattet. Sie behebt daher zwar Beeinträchtigungen der Fernsicht, kann aber eine Lese- oder Gleitsichtbrille für die Nahsicht nicht ersetzen.
  • Die Monokofallinse bietet einen UV-Schutz.
  • Bei Dunkelheit können sich Sehstärke und Sehkraft aufgrund der sphärischen Eigenschaft der Einstärkenlinse unter Umständen verringern.
  • Hornhautverkrümmungen (Astigmatismen) können durch Monofokallinsen nicht korrigiert werden, Patienten mit diesem Sehfehler brauchen weiterhin eine Brille.

Linsen mit Zusatzfunktionen

1. Asphärische Linsen

Asphärische Linsen sind besonders für Patienten mit großen Pupillen und bei nicht optimalen Lichtverhältnissen hilfreich. Hinweise zur asphärischen Linse:
  • Die asphärische Linse verfügt über eine besonders ausgeklügelte Oberflächenstruktur.
  • Sie ist der sphärischen Standardlinse vor allem in Situationen mit schwachen Kontrasten oder schlechten Lichtverhältnissen überlegen.
  • Es ist nachgewiesen, dass sich die Reaktionszeit beim Autofahren in bestimmten Situationen verkürzt.

2. Torische Linsen

Eine Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit/Astigmatismus) wird durch eine ungleichmäßige Hornhautoberfläche verursacht. Sie äußert sich durch ein verzerrtes und unscharfes Bild. Torische Linsen gleichen die Hornhautverkrümmung im Auge aus. Hinweise zur torischen Linse:
  • Die Linse korrigiert Hornhautverkrümmungen jeglicher Stärke.
  • Durch die asphärischen Eigenschaften der Linse werden höchste Sehleistungen möglich.
  • Der direkte Ausgleich der Fehlsichtigkeit im Auge verbessert das Sehvermögen signifikant.

3. Multifokallinsen

Die Implantation einer Multifokallinse macht eine Gleitsichtbrille in den allermeisten Lebenssituationen überflüssig – ob im Alltag, bei der Arbeit oder beim Sport. Wir verwenden unterschiedliche Modelle verschiedener Hersteller, um Ihnen das für Ihre Bedürfnisse bestgeeignete Implantat anbieten zu können. Hinweise zur Bifokallinse:
  • Die Bifokallinse korrigiert altersbedingte Weitsichtigkeit sowie vorhandene Kurz- und Weitsichtigkeit.
  • Die Linse hat zwei Brennpunkte, je einen für Objekte in der Nähe und in der Ferne. Das Gehirn ist bereits nach einer kurzen Eingewöhnungszeit in der Lage, wie selbstverständlich in jeder Situation den passenden auszusuchen.
  • In bestimmten Fällen – abhängig von der Beschaffenheit der Augen und der Linse – kommt es im Bereich zwischen den beiden Brennpunkten (ca. 60-80 cm Entfernung, so genannter PC-Bereich) zu leichten Unschärfen.
  • Eine Brille ist nach dem Eingriff nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei sehr Kleingedrucktem und besonders schlechten Lichtverhältnissen, noch notwendig.
Hinweise zur Trifokallinse:
  • Die Trifokallinse besitzt gegenüber der Bifokallinse einen dritten Fokuspunkt. Dadurch kann auch die leichte Unschärfe im Zwischenbereich von etwa 60 bis 80 cm Entfernung aufgehoben werden – Sie können in allen Entfernungen scharf sehen.

4. Torische Multifokallinsen

Der Effekt von Multifokallinsen kann durch Hornhautverkrümmungen stark beeinträchtigt werden. Ab einer Verkrümmung von 0,75 Dioptrien kommen deshalb sogenannte torische Multifokallinsen zum Einsatz.
Informationen zur torischen Multifokallinse:
  • Die torische Multifokallinse behebt Hornhautverkrümmungen, Kurz- und Weitsichtigkeit sowie alterbedingte Weitsichtigkeit.
  • Das asphärische Design der Linse garantiert hohe Sehqualität.

5. Individuell angefertigte Linsen (customized IOL)

Auf Wunsch wird eine Intraokularlinse nach den den Messergebnissen Ihres Auges und nach Ihren Vorstellungen individuell angefertigt. Bitte beachten Sie, dass der Herstellungs- und Sterilisationsprozess in der Regel sechs bis acht Wochen dauert.
Fast alle Patienten (90-95 Prozent) können mithilfe von multifokalen oder torisch multifokalen Kunstlinsen vollständig auf eine Brille verzichten. In den übrigen Fällen (5-10 Prozent) ist eine Restkorrektur unter bestimmten Sichtbedingungen nötig, zum Beispiel beim Autofahren bei Nacht, beim Lesen kleiner Schriften oder bei der Ausübung spezieller Tätigkeiten (Lesen von Notenblättern etc.).

6. Huckepacklinsen (add on IOL)

Eine Huckepacklinse kann durch einen kleinen, unkomplizierten Eingriff vor eine bereits implantierte Kunstlinse gesetzt werden. Das ist eine Option für Patienten, die trotz Kunstlinse noch Probleme bei Nah- oder Weitsicht haben und daher nach wie vor eine Brille benötigen. Dieser minimale Eingriff korrigiert die restlichen Probleme beim Sehen in der Nähe und Ferne. So können Sie bald auch ohne Brille auskommen. Hinweise zur Huckepacklinse:
  • Sie korrigiert Kurz- und Weitsichtigkeit oder Astigmatismus nach der ersten Linsenoperation.
  • Bei Bedarf kann sie durch einen minimalen Eingriff wieder entfernt werden.
  • Eine Brille ist nach dem Eingriff nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei sehr Kleingedrucktem und besonders schlechten Lichtverhältnissen, noch notwendig.
Wir bieten individuelle Lösungen für Ihre Wünsche, abgestimmt auf die einzigartige Beschaffenheit Ihrer Augen. So finden wir die optimale Linse für Ihre maximale Sehkraft.